Südamerika-Trip 7.0

Tag 22-23

Nachdem wir am frühen Nachmittag völlig gerädert von unserem Schicksalsberg zurückkamen, nahmen wir abends den Nachtbus zum Titicacasee. Dort hatten wir uns für zwei Tage in der Uros-lodge eingebucht. Da sich diese auf einer der berühmten „floating Islands“ im See befand und unser Bus erst um halb 1 in der Nacht ankam, waren wir leicht nervös, ob uns tatsächlich noch jemand abholen würde. Die Nacht am Busterminal wurde uns zum Glück erspart und der Sohn des Lodgebesitzers fuhr uns mit seinem Boot bei atemberaubenden Sternenhimmel über den See.

Nach dem Frühstück brachte uns der Besitzer des Lodges das Leben der Inselbewohner näher. So erfuhren wir, wie eine schwimmende Insel gebaut wird, welchen Tätigkeiten die Bewohner nachgehen und viele weitere Gepflogenheiten des Lebens auf den „floating Islands“.

Gegen Abend begleiteten wir ihn dann noch beim Auslegen seiner Fischernetzte. Dabei durften wir auch die traditionelle Bekleidung des Urosvolkes überziehen. Beeindruckt von der Erfahrung beschlossen Chri und Nils gleich am nächsten Tag in der Früh beim Einholen der Netzte dabei zu sein. Wir anderen waren von der Zeitigkeit des Unternehmens abgeschreckt und zogen den Schlaf vor. Sehr zu unserer Freude fiel die Ausbeute der Extremfischer sehr gering aus.

Tag 24-27

Am nächsten Tag nahmen wir zu Mittag den Bus nach Arequipa, der zweitgrößten Stadt Perus. Dort kamen wir spät am Abend an und buchten uns wieder in das lokale Wildroaver ein. Wie schon in La Paz waren wir von der Abendunterhaltung in Südamerikas wildesten Hostel völlig überzeugt.

Nachdem wir uns am nächsten Tag gut ausgeschlafen hatten, zogen wir ein wenig durch die Straßen der Stadt und freuten uns besonders nach 2 Wochen der sehr durchschnittlichen bolivianischen Küche endlich wieder in westlichen Fast-Food Lokalen dinieren zu können.

Den Abend begannen wir wieder im Wildroaver und zogen dann zu etwas späterer Stunde in einen der vielen Nachtclubs der Stadt weiter. Der Abend wäre wahrscheinlich bis in die frühen Morgenstunden gegangen, hätte nicht Stephan „Double V“ Wolfsberg und Nils Bohr plötzlich der Heißhunger nach McDonalds Essen gepackt. Da nichts anderes unseren Hunger stillen konnte, machten wir schnellen Schrittes auf den Weg zum feinsten aller Burgerbrater. Dort angekommen stellten wir völlig konsterniert fest, dass dieser Minuten zuvor geschlossen hatte. Daraufhin fielen wir stattdessen bei einem nahegelegenen Dönerladen ein. Nach unserem ganz persönlichen letzten Abendmal ging es ab in die wohlverdiente Heier.

Am nächsten Tag erkannte Niklas „der Magen“ Ludvik sofort, dass er sich Gandhis bekanntesten Lehrspruch ( „ein guter Döner brennt immer zweimal“ ) mehr zu Herzen nehmen hätte sollen. Von schweren Magenkrämpfen geplagt musste er noch viele Stunden hilflos wie ein Maikäfer am Rücken im Bett liegen. Der Rest der Gruppe nahm nach einem guten Frühstück an einer Free-walking Tour durch die wunderschöne Altstadt Arequipas teil. Bei unserer Rückkehr ins Hostel lag unser liebster Darmexperte immer noch in den Federn und buchte sich geistig gerade ein nettes Plätzchen am Zentralfriedhof.

Als er sich gegen Abend dann doch halbwegs erholt hatte, rückten wir aus um uns eine Tour in den Colca Canyon, den tiefsten Canyon der Welt zu buchen. Unglücklicherweise waren wir nach den letzten zwei Tagen noch etwas überdreht und blödelten in der Travel Agency während des Briefings für die zweitägige Tour nur herum. Im Glauben uns eine harmlose Turibustour in den Canyon gebucht zu haben, packten wir uns vorm Schlafengehen geschwind unsere Rucksäcke.

Doch gleich bei Tourbeginn erkannten wir, dass wir bei Briefing vielleicht doch besser aufgepasst hätten. Denn was wir für eine gemütliche Bustour in den Canyon gehalten hatten, stellte sich als intensiver zweitägiger Trek heraus, für den wir absolut nicht die richtige Ausrüstung mithatten. Während alle anderen mit Trekkinghosen und winzigen Rucksäcken, gefüllt mit nichts als dem Notwendigsten, ausrückten, waren wir in Jeans und unsere Rucksäcke zum Platzen gefüllt. Dies galt ganz besonders für Nils, der neben vier verschiedenen Hosen gar zwei unterschiedliche Zahnpasten in seinem großen Reisenecessaire hatte. “ Aronal für den Morgen und Elmex für den Abend. „, wie er uns unwissenden Össis stolz erklärte. Ähnlich überladen war auch Arno „Young Hurn“ Moretto. Dessen Rucksack war so voll, dass er sich eine mittelgroße H&M Filiale außen an seinen Rucksack hängen musste.Derart ausgerüstet wurden die 20km in den Canyon trotz wunderschöner Kulisse zu einem einem wahren Husarenritt. Nach ca 8 Stunden Wandern, kamen wir völlig fertig in unserem Hostel am Fuß des Canyons an, nur um dort die nächste Hiobsbotschaft zu erhalten : Abmarsch am nächsten Tag um 4 Uhr Früh und anschließender 5 Stunden Aufstieg aus dem Canyon. Oben angekommen verfluchten wir uns für unsere Blödheit, waren aber dennoch froh die Tour gemacht zu haben, denn der Canyon war wirklich sehr beindruckend.

Hinterlasse einen Kommentar